14.08. - 26.08. FRANKFURT

Camp für Alle

 Barrieren abbauen – auf dem Camp und in den Köpfen

Hallo lieber Mensch! Wir freuen uns, dass du dich für unser Konzept zum Barriereabbau beim System Change Camp 2025 interessierst. Unser Ziel ist es, dir transparent darzulegen, welche Maßnahmen wir ergreifen, um Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilnahme am Camp zu ermöglichen. Diese Seite ist eine zusammengefasste Übersicht darüber. Detailliertere Informationen findest du im vollständigen Konzept-Dokument, du kannst es dir hier als PDF herunterladen . Unsere Erfahrungen aus dem System Change Camp 2024 und weiteren Kontexten fließen in diese Planung ein. Wir verstehen unser Konzept als offen und wir laden dich ein, es kritisch zu hinterfragen und uns Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten zu geben. Die Anmeldung von Unterstützungsbedarfen ist über ein Online-Formular, per E-Mail oder telefonisch möglich. Wir stehen dir vor, während und nach dem Camp für Rückfragen und Feedback zur Verfügung.

Alle unsere Angebote sind ohne Kosten nutzbar und buchbar.

Zur Anmeldung von Unterstützungsbedarfen fülle im Vorfeld unser Online-Formular aus.

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Ableismus Definition

„Ein geschlossenes System von Denk- und Verhaltensweisen, das sich in verschiedenen Formen innerhalb der Gesellschaft und Institutionen äußert. Nicht-behinderte sind in diesem System privilegiert. Das heißt, sie haben gegenüber behinderten Menschen gesellschaftliche und strukturelle Vorteile, die behinderte Menschen unterdrücken.

Nicht-behinderte haben die Deutungshoheit über das Leben und die Eigenschaften, die sie behinderten Menschen zuschreiben. Diese können sowohl positiv als auch negativ besetzt sein, folgen aber stets Stereotypen. Mittel der Zuschreibungen sind beispielsweise Sprache, Gesetze, Gegenstände jeglicher Art und soziale Beziehungen.

Im Mittelpunkt der Deutungen steht die Bewertung von Menschen und deren Körpern nach Leistungsfähigkeit, festgelegt von der nichtbehinderten Dominanzgesellschaft. Damit betrifft Ableismus auch direkt die Lebenswelt nichtbehinderter Menschen“

nach Andrea Schöne aus „Behinderung und Ableismus“ (2023)

Zielsetzung

Das System Change Camp ist für uns ein Ort der Vielfalt und des Austauschs. Unser Ziel ist es, allen Menschen – unabhängig von Fähigkeiten, Behinderungen oder sozialen Hintergründen – eine selbstbestimmte, gleichberechtigte und angenehme Teilnahme zu ermöglichen. Dafür setzen wir auf umfassende strukturelle Maßnahmen sowie gezielte individuelle Unterstützungsangebote. Wir möchten, dass sich alle Teilnehmenden willkommen und sicher fühlen und das Camp als Raum erleben, in dem Barrieren gemeinsam abgebaut werden.

Anmeldung und Kontakt

Wir informieren frühzeitig und breit über Barrieren auf dem Camp und unsere Maßnahmen zu deren Abbau. Unsere Website gibt es auf Deutsch und Englisch, jeweils in schwerer und Einfacher Sprache und sie ist Screenreader-kompatibel. Damit wir unser Angebot bestmöglich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen können, bitten wir dich, Unterstützungsbedarfe möglichst frühzeitig anzumelden – per online-Formular, E-Mail oder Telefonsprechstunde. Viele Maßnahmen kannst du auch spontan vor Ort nutzen, bei persönlicher Assistenz hilft uns eine Voranmeldung. Unsere Arbeitsgruppe ist bis zu einem Monat nach dem Camp für Rückfragen erreichbar. Nach dem Camp holen wir gezielt Feedback ein, um unser Angebot weiter zu verbessern.

Individuelle Assistenzangebote

Wir informieren frühzeitig und breit über Barrieren auf dem Camp und unsere Maßnahmen zu deren Abbau. Unsere Website gibt es auf Deutsch und Englisch, jeweils in schwerer und Einfacher Sprache und sie ist Screenreader-kompatibel. Damit wir unser Angebot bestmöglich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen können, bitten wir dich, Unterstützungsbedarfe möglichst frühzeitig anzumelden – per online-Formular, E-Mail oder Telefonsprechstunde. Viele Maßnahmen kannst du auch spontan vor Ort nutzen, bei persönlicher Assistenz hilft uns eine Voranmeldung. Unsere Arbeitsgruppe ist bis zu einem Monat nach dem Camp für Rückfragen erreichbar. Nach dem Camp holen wir gezielt Feedback ein, um unser Angebot weiter zu verbessern.

Kommunikation und Informationszugang

Ein barrierearmer Zugang zu Information und Kommunikation ist für uns zentral. Wir nutzen technische Lösungen wie automatisierte Untertitelung und Induktionsschleifen für gehörlose und Taube Menschen. Informationen stellen wir nicht nur mündlich, sondern auch visuell und schriftlich zur Verfügung – etwa durch Aushänge und digitale Benachrichtigungen. Unser Campguide ist in Großdruck, digital und in Einfacher Sprache erhältlich und enthält Orientierungshilfen und Hinweise zu unterstützenden Strukturen.

Für die zeitliche Orientierung nutzen wir an zentralen Punkten akustische Signale. Bei der Programmgestaltung achten wir auf sprachliche Zugänglichkeit und bitten Programmgestaltende, langsam und deutlich zu sprechen sowie visuelle Inhalte zu verbalisieren. Buttons mit klaren Aussagen wie „Ich habe Lust auf Austausch“ oder „Ich möchte nicht angesprochen werden“ erleichtern soziale Interaktionen. Sonnenblumen- Buttons nutzen wir, um auf unsichtbare Behinderungen aufmerksam zu machen und Rücksichtnahme zu signalisieren.

Programmgestaltung und Ablauf

Das Camp folgt einer klaren Tagesstruktur mit drei Workshop-Zeitslots (11:00–12:30 Uhr, 14:30–16:00 Uhr, 16:30–18:00 Uhr) und ausreichend langen Pausen, insbesondere einer zweistündigen Mittagspause. Wir reservieren und markieren Sitzplätze in den Workshops, insbesondere in der ersten Reihe, um z.B. Gehörlosen und Sehbehinderten Menschen die Informationsaufnahme zu erleichtern. Am Infozelt kannst du Sitze mit Rückenlehne ausleihen.

Unsere Programmpunkte sind vielfältig, um unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben zu berücksichtigen – von kreativen über körperaktive bis zu entspannenden Formaten. Das Programm wird im Vorfeld festgelegt und kommuniziert. In unserer App kannst du dein persönliches Programm zusammenstellen. Es gibt außerdem ein PDF zum Herunterladen und große, gut lesbare Aushänge am Infozelt. Die Teilnahme an Inhalten ist stets freiwillig, individuelle Pausen sind jederzeit möglich. Wir achten auf möglichst einfache Sprache, erklären Handzeichen in Plenumsrunden und sorgen für ausreichend viele und lange Pausen. Lärmschutzkopfhörer und Regulationshilfen können ausgeliehen werden.

Am 22. August findet unser „Tag der niedrigen Barrieren“ statt (Informationen dazu folgen noch). An diesem Tag liegt der Fokus auf Aktivismus und Behinderung. Wir schaffen gezielt Austausch- und Vernetzungsräume, bieten Workshops in Leichter oder Einfacher Sprache an und gestalten das Abendprogramm von und für Menschen mit Behinderung. Das Angebot wird gezielt bei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung beworben. An diesem Tag sind geschulte Ansprechpersonen für Orientierung und Unterstützung sichtbar präsent.

Infrastruktur und Lageplanung

Die Infrastruktur des Camps ist ein zentraler Baustein unseres Barriereabbaus. Die meisten Besucher*innen schlafen in eigenen Zelten. Um Barrieren beim Zelten zu reduzieren, bieten wir zwei große Schlafzelte mit je 10 Feldbetten und Bodenplatten an. Diese Zelte verfügen über Stromanschlüsse, sodass Beatmungsgeräte betrieben und E-Rollstühle geladen werden können. Für Transfers organisieren wir bei Bedarf Lifter und unterstützen bei der Nutzung der Schlafzelte.

Wir richten eine solidarische Bettenbörse ein, die Schlafplätze in geschlossenen Räumen an Menschen vermittelt, die nicht auf dem Camp schlafen können. Damit möchten wir insbesondere Menschen mit erhöhtem Ruhebedarf, chronischen Erkrankungen oder anderen Behinderungen eine passende Übernachtungsmöglichkeit bieten. Die Bettenbörse ist offen für alle, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht im Zelt schlafen können. Wir unterstützen bei der Vermittlung und Organisation der An- und Abreise zu diesen Unterkünften.

Die sanitären Anlagen auf dem Camp sind so gestaltet, dass sie möglichst barrierearm nutzbar sind. Wir stellen mobile, rollstuhlgerechte Toiletten und Duschen bereit und achten auf kurze Wege zwischen den wichtigsten Bereichen. Für Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf oder Assistenzbedarf bieten wir zusätzliche Unterstützung beim Zugang zu den Sanitäranlagen an.

Ruhe- und Rückzugsräume stehen allen Teilnehmenden offen, die sich ausruhen oder zurückziehen möchten. Diese Räume sind klar gekennzeichnet, reizarm gestaltet und bieten auch Platz für Assistenztierhalter*innen und ihre Tiere. Für Menschen mit sensorischen oder psychischen Belastungen schaffen wir Bereiche, in denen sie sich regulieren und erholen können.

Wir achten bei der gesamten Lageplanung darauf, dass Wege zwischen den zentralen Bereichen möglichst kurz, eben und gut ausgeschildert sind. Orientierungshilfen in Form von kontrastreichen Markierungen helfen, sich auf dem Gelände zurechtzufinden. Für Menschen mit Sehbehinderungen bieten wir auf Wunsch individuelle Begleitung an.

Auch die Versorgung mit Speisen und Getränken gestalten wir barrierearm: Es gibt eine eigene Allergie-Küche und zwei verschiedene Essensausgaben, um Kreuzkontamination zu vermeiden. Menschen mit Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder sonstigen Ernährungsbedürfnissen können dies bei der Anmeldung angeben, damit wir darauf eingehen können.

Anspruch und Ausblick

Wir möchten alle Teilnehmenden ausdrücklich ermutigen, ihre individuellen Unterstützungsbedarfe offen mit uns zu teilen und sich aktiv am System Change Camp zu beteiligen. Unser Ziel ist es, gemeinsam einen Ort zu schaffen, an dem Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern als Bereicherung erlebt wird und Solidarität sowie gegenseitige Unterstützung selbstverständlich sind. Wir setzen uns dafür ein, Barrieren nicht nur zu erkennen, sondern aktiv und gemeinschaftlich abzubauen – sowohl während des Camps als auch darüber hinaus.

Das bedeutet für uns, dass Barrierearmut ein fortlaufender Prozess ist, der stetige Reflexion und Weiterentwicklung erfordert. Wir sind offen für Kritik, Rückmeldungen und neue Perspektiven, um unser Angebot kontinuierlich zu verbessern und noch besser auf die Bedürfnisse aller Teilnehmenden einzugehen.

Schreib uns dazu gerne eine Mail an

Wir freuen uns auf ein lebendiges, respektvolles Miteinander, auf inspirierenden Austausch und darauf, gemeinsam neue Wege zu erproben, wie Teilhabe für alle gelingen kann. Nur gemeinsam können wir Strukturen verändern und echte Inklusion voranbringen – beim System Change Camp und darüber hinaus.

Hier findest du noch weitere Informationen

 

 

       

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